LBBW 18.02.2011
Kühe auf der Berlinale
Kühe auf der Berlinale
Vom spanischen Stierkampf mag man halten was man mag. Der Schweizer Kuhkampf aber – ebenso traditions- reich, dafür aber unblutig – ist ein grandioses Schauspiel. Studenten der Filmakademie Ludwigsburg haben mit Unterstützung der LBBW Stiftung Kunst und Kultur eine Dokumentation über das Ereignis gedreht. „Der Kampf der Königinnen“ feiert derzeit auf der Berlinale Premiere.
Von der LBBW Stiftung Kunst und Kultur unterstützt: Der Film „Der Kampf der Königinnen“ ist eine 70-minütige Schwarz-Weiß-Dokumentation über Kuh-kämpfe in der Schweiz. Premiere war am 18. Februar auf der Berlinale.
„Alle Filmvorführungen sind ausverkauft“, berichtet Malte Can, Student der Filmakademie Ludwigsburg am Telefon aus Berlin. „Ein paar Mitarbeiterinnen der Berlinale haben sich sogar kleine Kühe als Broschen angeheftet.“ Die Rede ist von „Der Kampf der Königinnen“, einer 70-minütigen Schwarz-Weiß- Dokumentation über Kuhkämpfe in der Schweiz, die von sieben Studenten der Filmakademie erdacht und umgesetzt wurde. Can hat das Projekt als Produzent von Anfang an begleitet, Regie führte der Schweizer Nicolas Steiner.
„Zu Beginn, wenn man nichts als ein Drehbuch vorweisen kann, kommt es darauf an, dass ein Förderer den Mut hat, zu einem zu stehen“, erläutert Malte Can. „Diese erste Unterstützung bringt oft den Stein ins Rollen.“ Beim „Kampf der Königinnen“ war es die Stiftung Kunst und Kultur, die als erstes das Potenzial des Films erkannte. Seit 2002 unterstützt die rechtlich selbstständige Stiftung jährlich fünf Studentenarbeiten aus den Bereichen szenischer Film und Dokumentarfilm der Filmakademie Baden-Württemberg. |
Der schweizerische Bauer Beat Brantschen trainiert seine Kühe für den Kuhkampf.
Freude beim LBBW-Stiftungsteam
„Wir fördern vor allem kleine Projekte und tragen auf diese Weise dazu bei, dass gute Ideen realisiert werden können“, erläutert Martin Kuon, Geschäftsführer der Stiftungen (1301/H). Im Fall von „Der Kampf der Königinnen“ bewies das Stiftungsteam sicheres Gespür. Der Film wurde für die Berlinale Sektion „Perspektive Deutsches Kino“ ausgewählt. „Für uns ist das ein riesiger Erfolg“ betont Malte Can. „Wir hätten am Anfang nicht gedacht, dass wir auf der Berlinale Premiere feiern.“ Auch bei der Stiftung Kunst und Kultur ist die Begeisterung groß: „Wir freuen uns sehr, dass bei der diesjährigen Berlinale ein von uns geförderter Film dabei ist“, pflichtet Klaudia Marschner, LBBW-Stiftungen (1301/1 H), bei. „Das ist übrigens nicht zum ersten Mal der Fall: Bereits 2009 wurde dort "Jedem das Seine" gezeigt, ein Filmprojekt, das wir ebenfalls unterstützt haben.“ „Der Kampf der Königinnen“ berichtet über die traditionellen Kuhkämpfe in der südlichen Schweiz, bei denen vor dem Almauftrieb die Rangordnung der Tiere innerhalb der Herde festgelegt wird. Das Spektakel lockt Jahr für Jahr zahlreiche Schaulustige in die Berge. Steiner verknüpft seine Dokumentation mit spielfilmartigen Handlungssträngen. So machen die Zuschauer Bekanntschaft mit einem Bauern, der seine Kuh für den Kampf trainiert, einer jugendlichen Moped- Gang und einem Radio-Journalisten, der seinen ersten großen Auftrag hat. |